Klang und Bild im Studio von Henri Viera 2015

Leviosa – Into the Night – das Labyrinth
15 Blätter
13.06.2015
Tusche, Graphit auf Büttenpapier
je ca. 30 x 42 cm

Variationen der Bach
13.06.2015
Tusche, Graphit auf Papier, 170g/m²
100 x 70 cm

Malaktion im Musikerstudio

Am 13.06.2015 traf ich mich mit dem Musiker Henri Viera in seinem Studio in Grünstadt, um zu seinen Klangcollagen und Arrangements für Gitarre zeitgleich bildnerisch zu reagieren.

Die Besonderheit dieses Projekts liegt zum einen in der Vergänglichkeit des eben noch gehörten Klangs, der mich im Moment seines Hörbarwerdens zu einer unplanbaren Bewegung mit dem Pinsel auf dem Papier anregt. Tusche, pur und durch Verwässerung in verschiedenen Graustufen, boten so eine reiche Auswahl an Farbtönen, um die musikalischen Stimmungen und Rhythmen in zum Teil skriptural-anmutende Lienenführungen umzusetzen.

Zum anderen bietet dieses Projekt Anregung zur gegenseitigen Inspiration. Allein das Wissen darum, gemeinsam den selben Anlass eines künstlerischen Ausdrucks zu haben, soll heißen, in diesem Fall abstrakte Vorstellungen in den Köpfen der Künstler in ihr eigenes Medium Musik und Malerei umzusetzen, schaffte ein überaus hohes Mass an Konzentration auf den jeweiligen Moment der künstlerischen Äußerung – Ton und Pinselstrich -, so dass die zu Beginn getroffenen zeitlichen Vereinbarungen bezüglich der Länge eines gespielten Stückes im Laufe der Durchführung hinfällig wurden. Die gegenseitige Anregung führte zu einem ‚Flow‘ während des gemeinsamen Arbeitens, der Zeit und Raum vergessen machte.

Fortsetzung wird dieses Projekt in geplanten Aufführungen finden. Beabsichtigt ist es, einem größeren Publikum die Möglichkeit zu bieten, im Moment seiner Entstehung Klang zu hören und Bild zu sehen.

Für die Bereitstellung der Fotos für diesen Betrag danke ich Valentin Wagner.