Das diesjährige Kunst-Camp der Künstlerguppe TRIPOL – Amelung, Hatzenbühler, Mattheck – findet vom 18. bis 28.08.2015 im Atelier Speyerer Str. statt. Nicht zugänglich für die Öffentlichkeit, arbeitet die Gruppe an neuen Ideen, umgesetzt in unterschiedlichen Techniken, die, für die Präsentation im Zehnthaus Jockgrim im Frühjahr 2016, gezielt auf die besondere Raum-Situation des Fachwerk-Gebäudes zugeschnitten sind.
Tag 01
davor – dahinter – daneben – dazwischen
Erste gemeinsam mitgeteilte ‚Gedanken-Splitter‘, sowie der persönliche Ansatz innerhalb der künstlerischen Arbeit werden zu Begriffen, formen die Vorstellung, inspirieren zum Tun in den nächsten Stunden.
Tag 02
Raum – Bewegung
Mit der Vorstellung eines konkreten Raums und der Freiheit, alles dort hinein zu denken, ergeben sich unzählige Möglichkeiten, welcher Weg der Umsetzung gegangen werden kann. Letztendlich entscheidet zuerst das Tun und dann das Reflektieren darüber, wie sich eine künstlerische Arbeit entwickeln wird.
Tag 03
Papier
Schneiden – Durchblicke schaffen, falten – in den realen Raum treten, bemalen/bezeichnen – Vorstellungen abbilden…, autonomes Material oder Bildträger…, Objekt oder Bild…?
Tag 04
Handeln – Sehen – Finden
Die Frage ‚Objekt oder Bild‘ hebt sich auf. Das Handeln führt über das Sehen zur Erkenntnis, dass die Idee des Zusammenfügens von Kartons, versehen mit Fenstern, in denen die Ausschnitte in den Raum gedreht werden, und dem Hängen im Abstand zu einer Wand, unter dem Einsatz von Licht und Schatten, das Ergebnis Objekt und Bild gleichzeitig in sich tragen.
Exkurs
Wahrnehmung
Raum, abgetrennt vom restlichen Ausstellungsparcours durch einen rundumlaufenden Projektionsvorhang, auf dem Farbverläufe und Lichtlinien erscheinen.
Tag 05
Zweiseitigkeit
Nach langem Ausprobieren und Austausch mit den Kollegen Zurückkommen zum Ausgang der ersten Arbeiten zum Thema Überlagerung auf quadratischen Kartons. Neu: beim Vorhang werden Vorder- wie Rückseite zu Gestaltungsflächen.
Tag 06
Sein und Sehen
Einen ganzen Tag die gestalterischen Mittel wie Karton, Tusche, Pinselführung, Walze ausgetestet und zu dem Ergebnis gekommen (vorläufig), dass die kleinen sehr animierenden und inspirierenden Karton-Quadrate sich doch nicht dazu eignen, beidseitig bearbeitet zu werden, um dann, zu einem Vorhang vernäht, längere Zeit im Ausstellungsraum, der immer wieder unterschiedlichen klimatischen Bedingungen unterliegt, präsentiert zu werden. Soviel Sein und Tun ohne befriedigende Ergebnisse am Abend zu sehen, bringen mich dazu, mich einer vertrauten Arbeitsweise zuzuwenden: Vorhänge aus Briefumschlägen.
Hilfreich war an diesem Tag sehr der Austausch mit den Kollegen, da beim verbalen Formulieren die Gedanken zur eigenen Arbeit genau gefasst werden müssen und damit der Entscheidungsprozeß beschleunigt wird. Ganz nebenbei, aber überaus wertvoll für das Wachsen von Vertrauen und Verständnis untereinander, öffnet sich die Bereitschaft, mehr von sich zu zeigen.
Tag 07
Ein Blatt – Zwei Seiten
Teile meine Grundskizze in 10 Formen, die freigestellt in Negativ- und Positiv-Cut-Out die zwei Seiten eines Blattes gestalten. Hier erscheint es mir durchaus schlüssig, bei einem Vorhang, der im Raum platziert wird, beide Seiten aus der einen Idee zu bearbeiten und dennoch zwei Sichtweisen anzubieten.
Tag 08
Licht und Raum
Die neuen Umschläge mit Inhalt – Formen-Cut-Outs, die ihren Ursprung im Zerlegen der Ur-Skizze für das Denkarium haben – sind so konzipiert, dass sie im Raum mit Gegenlicht installiert werden müssen, dass zum einen beide Seiten zu sehen sind und zum anderen neben der dargestellten Fläche die Leer-Linie zwischen den Formen den Eindruck der Dreidimensionalität im Zweidimensionalen verstärkt.
Tag 09
Erlebnis – Idee – Fläche – Raum
Das Denkarium entwickelt sich aus der Fläche in den Raum. Der Blick wandert durch das modellhafte Gebilde. Die ‚Wände‘ sind nicht sofort als geschlossenes Element wahrzunehmen, ein Suchen und Finden stellt sich ein, um den Raum zu erfassen, ohne ihn mit dem ganzen Körper begehen zu können.